Raucher werden in der modernen Gesellschaft immer öfter scheel angesehen, zumal der Zigarettenrauch für viele Nichtraucher äußerst unangenehm riecht und sie das Rauchen in ihrer Gegenwart oftmals sogar als Belästigung auffassen. Das heißt aber noch lange nicht, dass Tabakfreunde auf den Genuss verzichten wollen. Denn immerhin gibt es mit dem Kautabak eine rauchfreie Alternative, die sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Auch wenn dieses Genussmittel in der breiten Öffentlichkeit nicht konsumiert wurde, so wird Kautabak doch schon seit Jahrhunderten konsumiert.
Ein Geschenk aus der Neuen Welt
Von seinen Reisen in die Neue Welt hatte Christoph Kolumbus eine Vielzahl an Pflanzen und Tieren mitgebracht, die heute gar nicht mehr aus Europa wegzudenken wären. Dazu gehört unter anderem eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel, nämlich die Kartoffel. Diese Feldfrucht gehört mittlerweile so selbstverständlich auf den Speiseplan der Verbraucher, dass viele nicht einmal mehr wissen, dass es sich hierbei keineswegs um eine einheimische Feldfrucht handelt.
Und auch die Tabakpflanze hatte Kolumbus nach Europa gebracht. Und nicht nur das, sondern auch das Wissen darüber, wie sie konsumiert wird. Denn Tabak wird in den verschiedensten Formen bereits seit Urzeiten von den amerikanischen Ureinwohnern genossen. Während Rauchwaren meist zu rituellen Zwecken konsumiert wurden, gehörte der Kautabak gewissermaßen zum Alltag der Indianer. Sie versetzten dafür die getrockneten Blätter der Pflanzen mit Muschelkalk und formten daraus kleine Kügelchen, die sie kauten.
Europa und Kaubtbak
In Europa waren es vor allem Seeleute, die besonders gern Kautabak kaufen. Das hatte einen ebenso einfachen wie einleuchtenden Grund: Auf den Schiffen, die aus Holz gebaut wurden, herrschte eine große Brandgefahr. Das Rauchen war an Bord deshalb – ebenso wie offenes Feuer – strengstens verboten. Wollten Tabakfreunde nicht auf ihren Genuss verzichten, mussten sie folglich eben auf eine rauchfreie Alternative umsteigen.
Ebenfalls eine lange Tradition hat das Kauen von Kautabak bei den Baseballspielern in der US-amerikanischen Major League oder dem schweizer Fußball. Denn die Spieler verbringen die meiste Zeit während eines Spiels nicht auf dem Spielfeld, sondern auf ihren nächsten Einsatz wartend auf der Spielerbank. Um sich die Zeit zu vertreiben und die Nervosität zu bekämpfen, griffen sie eben zu Kautabak.